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Home Gesund oder ungesund bis giftig 'Industrielle' Lebensmittel und ihre gesundheitlichen Folgen

'Industrielle' Lebensmittel und ihre gesundheitlichen Folgen

Fertiggericht: Zutatenliste (c) HESSENMAGAZIN.de[Welt] Stark verarbeitete Lebensmittel -  sogenannte ultra-processed foods (UPF) - sind eine nährstoffarme Kost. Studien zeigen, dass ein hoher, vielleicht sogar täglicher Verzehr mit einem erhöhten Risiko für verschiedene chronische Erkrankungen verbunden sein kann. Forschungen untersuchen nun den Zusammenhang zwischen dem Konsum und Gesundheitsproblemen wie Übergewicht und Adipositas, Bluthochdruck (Hypertonie), Metabolisches Syndrom (MetS), Typ-2-Diabetes (T2DM) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD). Der Zusammenhang besteht dabei in Zusatzstoffen, Texturveränderungen und Sättigungsmechanismen.

Ernährung für die Hirngesundheit: Ultrahochverarbeitet ist ultraschlecht

Bei neurologischen Erkrankungen wie Parkinson, Demenz oder Schlaganfall wären 45 % aller Demenzfälle und fast 90 % aller Schlaganfälle wären vermeidbar. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Hirnstiftung möchten anlässlich des Aktionstags auf bislang wenig bekannte Risikofaktoren hinweisen - in diesem Jahr auf die Problematik ultrahochverarbeiteter Lebensmittel. Denn die Hinweise mehren sich, dass sie die Hirngesundheit schädigen, indem sie Schlaganfälle begünstigen und das Demenz- und Parkinson-Risiko erhöhen.

Im 15. Ernährungsbericht von 2023 definiert die Deutsche Ernährungsgesellschaft ultrahochverarbeitete Lebensmittel („ultraprocessed foods“/UPF) als „Lebensmittel und Getränke, bei deren Herstellung die eingesetzten Rohstoffe einem umfangreichen industriellen Verarbeitungsprozess unterzogen wurden, und die in der Regel eine Vielzahl von zusätzlichen Zutaten, insbesondere Zusatzstoffe (z. B. Aromen, Konservierungsmittel, Farbstoffe) und energiereiche Inhaltsstoffe mit geringer Essenzialität (gesättigte Fettsäuren, Zucker), enthalten.“ [1]

Der Bericht zeigt einen Zusammenhang zwischen UPF und Übergewicht/Adipositas, Hypertonie, Typ-2-Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen auf. Zu letzteren gehört auch der Schlaganfall, der wiederum häufig in Folge von Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes auftritt. Allein deshalb sollte man den Verzehr dieser energiedichten, verarbeiteten Lebensmittel auf ein Minimum begrenzen. Aktuelle Daten zeigen allerdings, dass es noch weitere Gründe gibt: UPF erhöhen auch das Demenz- und Parkinson-Risiko und können Depressionen begünstigen.

Deutsche konsumieren viele ultrahochverarbeitete Lebensmittel

Fast Food, Fertigpizza, Dosenravioli, Instantsuppe oder Mikrowellengerichte – wir alle kennen die Vorteile: In wenigen Minuten steht das Essen auf den Tisch, und zwar ganz ohne die „lästige“ Kocharbeit. Die Nachteile wie hohe Energiedichte, wenig Vitamin- und Ballaststoffgehalt, viele künstliche Zusatzstoffe – und daraus resultierend ein erhöhtes Gesundheitsrisiko bei häufigem Verzehr dieser Produkte – werden wenig wahrgenommen. Zumindest ist der Konsum von UPF hoch: Deutschland liegt mit fast 39 Prozent der gesamten Energieaufnahme aus hochverarbeiteten Lebensmitteln (Nahrung und Getränke) weit oben im europäischen Vergleich [2]. Das Geschäft boomt: 2025 sollen etwa 6,58 Mrd. € allein mit Fertiggerichten umgesetzt werden, und es wird in den Folgejahren mit einem jährlichen Umsatzplus von mehr als 5 % gerechnet [3].

Beworben werden vermeintliche gesunde Aspekte des Produkts und damit wird suggeriert, es handele sich insgesamt um ein gesundes Lebensmittel. Beispiel Fertigpizza: Mit einer 400 g-Salamipizza nimmt man 857 Kalorien zu sich, 28 g Fett, 14 g Zucker und 5,8 g Salz, das übrigens den empfohlenen Tagesbedarf nahezu deckt (97 %) [4]. Die vegane Alternative enthält 100 Kalorien weniger, gleich viel Zucker, zwar weniger Salz („nur“ 58 % des Tagesbedarfs), dafür aber mit 35 g mehr Fett [4]. Unterm Strich kein großer Unterschied also. Lobenswert ist allerdings, dass der Nutri-Score auf beiden Pizzen dieses Herstellers Aufschluss gibt und den Verbrauchern einen schnellen Vergleich ermöglicht. „Es wäre wünschenswert, wenn diese Nährstoff-Ampel auf allen Verpackungen verpflichtend wäre“, erklärt Prof. Peter Berlit, Generalsekretär der DGN.

Ultrahochverarbeitete Lebensmittel und Demenz

Verschiedene große Studien legen nahe, dass es zwischen UPF und Demenz einen Zusammenhang gibt. Ein systematisches Review anhand einer Metaanalyse [5] zeigte beispielsweise im Vorjahr, dass ein hoher UPF-Konsum mit einem 44 % höherem Demenzrisiko (jedweder Ursache) einhergeht. Eine aktuelle Analyse der Framingham-Kohorte [6] untersuchte den Einfluss von UPF in den mittleren Lebensjahren (bei Menschen unter 68 Jahre zu Beginn der Erhebung) auf das spätere Alzheimer-Risiko. Sie kam zu dem Ergebnis, dass diejenigen, die im Durchschnitt über 12 Jahre lang mehr als 10 Portionen verarbeitete Lebensmittel am Tag konsumierten, ein 2,7-fach erhöhtes Alzheimer-Risiko hatten. Das Risiko stieg mit der Menge des Konsums an: Jede Portion ultraverarbeiteter Lebensmittel pro Tag ging nach dieser Zeitspanne im Durchschnitt mit einem um 13 % erhöhtem Alzheimer-Risiko einher.

„Auch wenn diese Analysen methodisch hochwertig sind, handelt es sich lediglich um retrospektive Beobachtungsdaten, die immer Bias-behaftet sein können. Besonders beunruhigend ist allerdings, dass 2022 eine erste prospektive Studie [7] ebenfalls einen Zusammenhang zwischen hochprozessierten Lebensmitteln und Demenzrisiko zeigte“, erklärte Berlit. In der Studie ging jede Erhöhung des UPF-Konsums um 10 % mit einer 25 %igen Erhöhung des Demenzrisikos und 14 %igen Erhöhung des Alzheimer-Risikos einher. „Angesichts dieses Ergebnisses und der vielen retrospektiven Studien, die in die gleiche Richtung deuten, halten wir einen Zusammenhang für wahrscheinlich und möchten darüber informieren.“

Wie lässt sich dieser Zusammenhang erklären?

Wie Prof. Dr. Frank Erbguth, Präsident der Deutschen Hirnstiftung, ausführt, sind die Mechanismen nicht vollständig geklärt, vermutet würden aber verschiedene Wege, wie hochprozessierte Nahrung zu einer Demenz beitragen kann. „Zum einen gibt es den indirekten Zusammenhang via Übergewicht und den Folgekrankheiten Bluthochdruck und Diabetes, die mit einem höheren Demenzrisiko einhergehen. Daneben geht man von einem Mechanismus aus, der über das Darmmikrobiom vermittelt wird: Prozessierte Lebensmittel enthalten viele gesättigte Fette, Transfette, raffinierte Kohlenhydrate, Salz und wenig Ballaststoffe, was die mikrobielle Vielfalt im Darm verändern kann. Wir wissen, dass diese Veränderungen via Darm-Hirn-Achse krankmachende Veränderungen im Gehirn nach sich ziehen können.“ Last, but not least könnten auch einzelne Stoffe, wie künstliche Aromen oder andere Zusatzstoffe direkt neurotoxisch wirken und die Entstehung einer Demenz begünstigen. In Verdacht stehen z. B. Glutamat, Nitrate und seit kurzem auch Mikroplastik [8] – „hier fehlen bisher aber Beweise für einen kausalen Zusammenhang.“

Ultrahochverarbeitete Lebensmittel – Parkinson und psychische Störungen

UPF scheinen auch einen Einfluss auf das Parkinson-Risiko zu haben. Eine prospektive Kohorten-Analyse aus neun europäischen Ländern [9] zeigte u. a., dass die Parkinson-spezifische Mortalität bei hohem UPF-Konsum um 23 % höher lag.

Wie Prof. Erbguth unterstreicht, ergab die Studie im Umkehrschluss auch, dass sich das Risiko durch eine Ernährungsumstellung beeinflussen lässt. „Der Ersatz von 10 Gramm ultraverarbeiteter Lebensmittel pro Tag durch die gleiche Menge unverarbeiteter Lebensmittel ging mit einem geringeren Risiko für die Gesamtsterblichkeit und die ursachenspezifische Sterblichkeit einher. Wir selbst haben also die Möglichkeit, hier direkt Einfluss zu nehmen.“

Auch interessant: In einer aktuellen Arbeit wird auf das höhere Risiko für psychische Störungen, Angststörungen und depressive Störungen durch den Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel hingewiesen [10]. Eine australische Erhebung [11] hatte zuvor gezeigt, dass der Konsum von UPF mit einem 11 %igen Anstieg des Depressionsrisikos verbunden war.

„Insgesamt lässt sich feststellen, dass wir uns mit Fast Food und Fertiggerichten, was die Hirngesundheit angeht, keinen Gefallen tun. Ernährung ist ein wichtiger Baustein für die Hirngesundheit, und es ist inzwischen gut belegt, dass wir uns mit einer frischen, Salat-, Gemüse- und Ballaststoff-betonten Ernährungsweise vor vielen Krankheiten schützen können“, schlussfolgert Prof. Berlit.

Siehe auch: www.dge.de/fileadmin/dok/wissenschaft/ernaehrungsberichte/15eb/15-DGE-EB-Vorveroeffentlichung-Kapitel9.pdf (S. 9).

Quelle Text: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN)

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